Ein Rettungswagen (RTW) ist ein Fahrzeug des Rettungsdienstes für die Notfallrettung. Er dient dazu,
Notfallpatienten zu versorgen und in eine spezialisierte Klinik zu transportieren.
Vom RTW zu unterscheiden sind der Krankentransportwagen (KTW), der für den notfallmedizinisch in der Regel unkritischen Krankentransport vorgesehen ist, der Notarztwagen (NAW), der im Gegensatz zum Rettungswagen zusätzlich mit einer Notärztin oder einem Notarzt besetzt ist, sowie der Intensivtransportwagen (ITW), der hauptsächlich zur Verlegung von Patienten mit kritischem Gesundheitsstatus in ein anderes Krankenhaus gedacht ist.
Aufgaben
Aufgaben des Rettungswagens sind:
- Notfalltransport
- Heranführen von medizinischem Material und Personal zum Wiederherstellen oder Aufrechterhalten der Vitalfunktionen
- Intensivtransporte in Begleitung von in der Intensivmedizin erfahrenen Ärzt*innen (wenn kein Intensivtransportwagen zur Verfügung steht)
Der Rettungswagen kommt bei allen Notfällen zum Einsatz, um Rettungsfachpersonal vor Ort zu bringen, das mit der Ausstattung aus dem Fahrzeug und seinen Fachkenntnissen schwere gesundheitliche Schäden abwenden oder lebensnotwendige Funktionen wiederherstellen bzw. aufrechterhalten soll.
Für Rückholdienste kommt er zum Einsatz, wenn der Transport die Ausstattung eines RTW erfordert; üblicherweise wird diese Art von Transporten durch Krankentransportwagen abgedeckt.
Besatzung
Die personelle Besetzung der Rettungswagen ist im Rettungsdienstgesetz festgelegt. Sie besteht immer aus zwei Personen, davon ein*e Rettungsassistent*in und ein*e Rettungssanitäter*in.
Die Rettungsassistentin bzw. der Rettungsassistent übernimmt die Patientenbetreuung und ist der Beifahrer im Fahrzeug.
Ausstattung
Eine allgemein gültige Beschreibung eines Rettungswagens ist trotz einheitlicher Normung nicht möglich, verschiedene Rettungsdienstbetreiber statten ihre Fahrzeuge unterschiedlich aus, teils zusätzlich zum in der Norm geforderten Umfang. In einem Rettungswagen werden alle Medikamente und Geräte vorgehalten, die zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen und zum Abwenden schwerer gesundheitlicher Schäden bis zum Erreichen der Klinik notwendig sind. Ebenso werden Schmerzmittel auf einem Rettungswagen vorgehalten. Zur leichteren Versorgung des Patienten direkt am Notfallort ist ein Teil der medizinischen Ausrüstung transportabel im gesondert genormten Notfallkoffer bzw. -rucksack untergebracht.
Im Allgemeinen ist jedoch vorhanden:
Diagnose: Stethoskop, Blutdruckmessgerät, Pupillenleuchte, Reflexhammer, Blutzuckermessgerät, Fieberthermometer, Pulsoximeter, Kapnometer
Kreislauf: Infusionslösungen, Geräte und Material für die Zufuhr sowie zum Aufwärmen von Infusionen, Spritzenpumpe, EKG-Gerät mit Defibrillator- und Herzschrittmacher-Funktion (bei uns der
LP15 der Firma PhysioControl)
Atmung: Sauerstoffflaschen, Beatmungsgerät mit Sauerstoffinhalationsfunktion (bei uns der
Medumat Standard), Intubationsbesteck, Tuben, Beatmungsbeutel, Absaugpumpe
Sonstiges: Medikamente, Verbandmaterial, notfallchirurgisches Besteck, Schienen zur Ruhigstellung der Gliedmaßen, Vakuummatratze zur Ganzkörper-Immobilisation, HWS-Schienen zur Ruhigstellung der Halswirbelsäule, Material zur Amputatversorgung, Schaufeltrage, Trage mit Fahrgestell, Tragestuhl. Außerdem ist nach der Norm DIN EN 1789 ein Multifunktionswerkzeug auf Rettungswagen vorgeschrieben.